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1. April 2019Lehrfahrt der CDU Bermatingen 2012
Drei ganz unterschiedliche Einrichtungen besichtigte der CDU Ortsverband Bermatingen bei seiner Lehrfahrt zum Thema „Wohnen und Leben im Alter“: das Pflegeheim St. Iris mitten in der neuen Ortsmitte Eriskirch-Schlatt, die benachbarten „Lebensräume für Jung und Alt“ und das Projekt Generation+ bestehend aus einer geplanten Wohnanlage mit Dienstleistungen für ältere Menschen.
Alle drei verfolgen auf unterschiedlichen Wegen und in unterschiedlicher Intensität das Ziel, Menschen zu ermöglichen, so lange wie möglich selbstbestimmt in einem ganz normalen Lebensumfeld bis ins hohe Alter wohnen zu können.
Wer durch das Haus St. Iris an der Greuther Straße in Eriskirch spaziert, würde zunächst in diesem Gebäude kein Pflegeheim vermuten. Das gemeinschaftliche Wohnzimmer ist nur durch einen Tresen zu Küche und zum Büro hin abgegrenzt und eine helle Glasfront ermöglicht den Blick in den Garten und auf Straße. Die Bewohner können vom Wohnzimmer aus nicht nur das Geschehen in der Küche und im Büro beobachten, sondern auch das geschäftige Treiben entlang der Straße, wenn Kinder auf ihrem Weg zur Schule sind oder die Hausfrauen/Männer zum Markt gehen. Und häufig sind Zaungespräche zwischen Straßenpassanten und Bewohnern zu beobachten.
Klagen wegen Lärmbelästigungen gebe es nicht, ganz im Gegenteil, versicherte Bürgermeister Markus Spieth, „die Bewohner genießen es, mitten im Ort zu leben“. Am begehrtesten seien die Pflegezimmer mit Ausrichtung zum Sportplatz und zum Skaterplatz. Gerade für Menschen, die an den Rollstuhl oder das Pflegebett gefesselt sind, bedeutet die Nähe zu Sport- und Spielplätzen, zur Schule oder zum Kindergarten eine gewisse Teilhabe am Leben, erklärte dazu der Leiter der Einrichtung, Roland Hund von der Stiftung Liebenau. Die Nähe helfe gegen das Gefühl der Einsamkeit. Der Wunsch nach Ruhe habe beim Übergang zum Ruhestand einen hohen Stellenwert, aber mit steigendem Alter und zunehmender Hilfsbedürftigkeit werde der Kontakt mit Jüngeren und Kindern wichtiger.
Mehr als Wohnungen für alle Generationen, von Familien mit kleinen Kindern bis zu Hochbetagten, bieten die „Lebensräume für Jung und Alt“ in der Nachbarschaft des Pflegeheims. In den Räumen des ebenerdigen Bürgertreffs wird zum Bewohnercafé oder zu bunten Hocks eingeladen, dort treffen sich auch der Fotoclub, die Malwerkstatt und der Dorf-Hock 50+. Die Gemeinwesenarbeiterin Irene Eichhorn organisiert Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe, vermittelt bei Konflikten und berät über Angebote der ambulanten und stationären Altenhilfe. So kann ein Wohnen in lebendiger Gemeinschaft entstehen.
Allerdings, das betonte Bürgermeister Markus Spieth: Wer in die Lebensräume einzieht, muss genau wissen, worauf sie oder er sich einlässt. Denn wie in jeder Familie können auch in dem generationenübergreifenden Wohnhaus Konflikte entstehen, die dann Mithilfe der Gemeinwesenarbeiterin angegangen werden.
Ein ganz anderes Konzept zum Wohnen und Leben im Alter verfolgt das Projekt Generation+, das der Bauunternehmers Bernhard Strasser in seiner PlanWERKSTATT in Salem-Mimmenhausen beim Schlosssee vorstellte. In der modernen barrierefreien Wohnanlage entsteht in der Nachbarschaft zur bestehenden Residenz ein neues Zuhause für mehr als 100 Menschen. Die bestehende Einrichtung, die Residenz am See, ist als Einzige im Bodenseekreis nach dem Qualitätssiegel Baden-Württemberg zertifizier und hat daher überprüfbarer Standards bezüglich der Bedürfnisse von älteren Menschen, erklärte Bernhard Strasser. Auch das geplante Projekt Generation+ wird gemäß den strengen baulichen Vorgaben verwirklicht.
Beim Wohngebiet besteht eine umfassende Nahversorgung: Post, Sparkasse, Gastronomie und Einzelhandel, Rettungswache samt Notarztstation liegen praktisch vor der Haustür. Professionelle Dienstleister, darunter auch der Verein „Seniorenbetreuung Schlosssee Salem e.V.“ sorgen für Betreuung und Versorgung der GENERATION+ Bewohner.
Mit der Besichtigung verschiedener Einrichtungen, die Wohn- und Lebensraum für ältere, hochbetagte und hilfsbedürftige Menschen anbieten, erhielt der CDU Bermatingen wertvolle Anregungen für eine mögliche Umsetzung vor Ort.