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1. April 2019Infoveranstaltung zu S21 auf Einladung der CDU Bermatingen
Investitionen in Bahninfrastruktur für S21 schafft auch Zukunft in der Region
Die schnelle Bahnverbindungen durch S21 bringt nicht nur zwischen Ulm und Stuttgart mehr Reisende vom Auto auf die Bahn, sondern auch auf der Südbahn und an den Bodensee, so das klar erkennbare Ergebnis einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der CDU Bermatingen mit Mitgliedern des Bündnisses „Bodenseeregion für S21“.
Mit dem Schweizer Bahnexperten Jean-Christophe Thieke und Jochen Jehle ( SPD) hatte der CDU Ortsverband zwei engagierte Kämpfer für moderne Bahninfrastruktur eingeladen.
Die international anerkannten Verkehrsplaner PTV aus Karlsruhe haben bereits 2009 aufgezeigt, dass die 40 Minuten schnellere Verbindung zwischen Friedrichshafen, Oberschwaben und Stuttgart über 20% mehr Fahrgäste auf die Südbahn bringt: Die steigenden Fahrgastzahlen erhöhten den Nutzen von Investitionen wie die Elektrifizierung der Südbahn deutlich. Daher braucht gerade die Bodenseeregion Stuttgart 21, so Bahnexperten Jean-Christophe Thieke, der mehrere Jahre in der Westschweiz Bahnprojekte für den Fern- und Nahverkehr leitete und in Uhldingen-Mühlhofen zu Hause ist.
Die Schweizer zeigten, wie es geht: Gemessen an den gefahrenen Bahnkilometern pro Einwohner sind die Schweizer mit jährlich 2.000 Kilometern Europameister im Bahnfahren, belegte Thieke in seiner Präsentation. Dabei spiele die geographische und raumplanerische Situation der Schweiz maßgeblich eine Rolle für den dortigen Erfolg. Schnelle umsteigefreie Verbindungen besonders auf den zentralen Verkehrsachsen seien aber auch dort ein Impuls gewesen, um anschließend auch im Nahverkehr der Regionen Bahnprojekte anzustoßen und zu finanzieren. Allerdings zeige das Beispiel Schweiz auch, dass ein gutes Bahnangebot nicht zum Nulltarif zu haben sei: Das mit 8 Mio. Einwohnern um ein Viertel kleinere Land als Baden-Württemberg sieht zusätzlich zu den Infrastrukturausbauten der letzten 15 Jahre für die nächsten 20 Jahre Investitionen in Höhe von über 30 Milliarden Franken, also etwa 25 Milliarden Euro für neue Bahninfrastrukturen vor.
Jochen Jehle (SPD), ebenfalls Mitglied des Aktionsbündnisses „Bodenseeregion für Stuttgart 21“ vermisst bei vielen Gegnern des Bahnhofs die Achtung vor repräsentativ gefassten Beschlüssen. Nach 15 Jahren Planung, Diskussion und Abwägung von 60 Alternativen in gewählten Gremien des Bundes des Landtags von Baden-Württemberg, des Stadtrats und der Region von Stuttgart, hätten sich die vielfach auch ehrenamtlich politisch Verantwortlichen für den unterirdischen Verkehrsknotenpunkt mit der schnellen Schienentrasse entschieden. Alle Mandatsträger wussten, worum es gegangen ist und hätten ihre Beschlüsse mit guten Gründen getroffen. Die Schlichtung und der Stresstest hätten diese guten Gründe für den Bahnhof zudem erneut bestätigt. Jetzt müsse auch gebaut werden, so Jochen Jehle. Dafür müssten möglichst viele Bürger jetzt sorgen.
Für Unternehmer Karl Volz bedeutet das Bauprojekt eine große Chance für die jüngere Generation, es schafft Arbeitsplätze und eine moderne Infrastruktur für die Menschen und die Wirtschaft.